Die Nahrung Deines Babys besteht im ersten Lebenshalbjahr ausschließlich aus Milch. Wenn Du stillst, bekommt Dein Baby durch die Muttermilch alles was es benötigt, um GROß und STARK zu werden. Aber nicht jede Frau kann oder möchte stillen. Dann stellt industriell hergestellte Säuglingsnahrung die beste Alternative dar. Sie unterliegen strengen Verordnungen und ermöglichen eine vollwertige Ernährung Deines Babys.

Nun ist das Angebot an Säuglingsnahrung sehr groß und man hat die Qual der Wahl. Pre, 1,2 oder 3, GOS, FOS … Was soll man da wählen?

Ich möchte Dir im Dschungel des Säuglingsmilchsortiments einen Überblick verschaffen.

Anfangsnahrung – PRE- und 1er-Nahrung

Anfangs- wie auch Folgenahrung werden auf Basis von Kuhmilch- oder Ziegenmilchproteinen hergestellt. Dabei bieten Ziegenmilchproteine gegenüber den Kuhmilchproteinen keine Vorteile, da sie sich zu 98 Prozent in Ihrer Struktur ähneln.

Zur Anfangsnahrung zählt zum einen die sogenannte PRE-Nahrung. Sie kann das ganze 1. Lebensjahr gefüttert werden. Zunächst ausschließlich und später als Ergänzung zur Beikost. Von allen Säuglingsnahrungen kommt die PRE-Nahrung von der Zusammensetzung der Muttermilch am nächsten. Sie enthält ebenso wie die Muttermilch als einziges Kohlenhydrat Milchzucker. PRE-Nahrung  kann wie beim Stillen ganz nach dem Bedarf Deines Babys gefüttert werden (achte darauf, dass Du dabei die Anweisungen des Herstellers zur Dosierung einhältst).

Die 1er-Nahrung ist wie die PRE-Nahrung zusammengesetzt, enthält aber zusätzlich zum Milchzucker noch Stärke. Damit ist sie dickflüssiger und soll das Baby besser satt machen. Ob dies tatsächlich der Fall  ist, ist bisher noch nicht bewiesen.

Folgenahrung – 2er- und 3er-Nahrung

Diese ähneln der Muttermilch noch kaum. Zusätzlich zum Milchzucker und der Stärke werden noch weitere Kohlenhydrate wie Maltodextrin und Aromen wie Vanillin zugesetzt. Dies kann dazu führen, dass Dein Baby sich zu sehr an den süßen Geschmack gewöhnt und später andere Geschmacksrichtungen (z.B. von Gemüse) schwerer akzeptiert.

Folgenahrung alleine ist kein geeigneter Ersatz für Muttermilch, da sie nicht den Nährstoffbedarf Deines Babys deckt. Erst mit Einführung der Beikost könnte sie gefüttert werden.

Ha-Nahrung

Sowohl bei der  Anfangsnahrung als auch bei der Folgenahrung gibt es eine HA-Variante. HA steht für hypoallergen (allergenreduziert). Durch Aufspaltung des Eiweißes der Nahrung und anderen Verarbeitungsschritten ist sie weniger allergen. HA-Nahrung ist für Dein Baby geeignet, wenn ein erhöhtes Allergierisiko besteht.

LC-PUFA, Probiotika, GOS, FOS – Alles klar? ;)

Diese sehr abstrakt klingenden Begriffe sind Bestandteile, die den Nahrungen für einen zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen hinzugefügt werden.

LC-PUFA steht für langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Sie sollen einen positiven Einfluss auf die Gehirn- und Sehstärke-Entwicklung haben.

Probiotika sind lebende nicht krankmachende Bakterien, die den Darm besiedeln und somit die Gesundheit fördern soll. Probiotikaangereicherte Nahrung kannst Du Deinem Baby ab dem 5. Monat füttern. Bei immungeschwächten Säuglingen sind Probiotika nicht geeignet.

GOS und FOS stellen Präbiotika dar. Dies sind unverdauliche Bestandteile von Nahrung, die Wachstum und Aktivität von bestimmten Darmbakterien fördern sollen, was dann Wiederum die Gesundheit positiv beeinflussen soll.

Eins haben alle genannten Zusätze gemeinsam: der Nutzen für die Gesundheit ist bei allen nicht zweifelsfrei nachgewiesen!

Fazit:

PRE-Nahrung stellt aufgrund seiner Zusammensetzung in den ersten 12 Monaten deines Babys den besten Muttermilchersatz dar. Sollte Dein Baby ein erhöhtes Risiko für Allergien haben, ist die PRE-HA-Nahrung geeignet. Eine bessere Sättigung durch 1er-Nahrung ist nicht nachgewiesen.

Die Folgenahrungen stellen lediglich ein zusätzliches Produktangebot dar, die für eine gute Versorgung deines Babys nicht erforderlich sind. Im Gegenteil: außerhalb der Beikost-Zeit ist die Nährstoffzusammensetzung nicht ausreichend.

Der Nutzen der beschriebenen Zusätze ist nicht nachgewiesen. Deinem gesunden Baby schaden sie aber nicht.

 

Published On: Juli 11th, 2016 / Categories: Uncategorized /