Dieses Thema ist eine Herzensangelegenheit von mir.
Eine weltweite Studie zum Trinkverhalten in der Schwangerschaft ergab, dass in Deutschland jede vierte Frau in der Schwangerschaft Alkohol trinkt. Zu viele!!
Ich kann mir diese hohe Zahl nur dadurch erklären, dass vielen nicht bewusst ist, was Alkoholkonsum in der Schwangerschaft für schwere Folgen haben kann. Ich möchte versuchen, mit diesem Beitrag mehr Bewusstsein zu schaffen.
Alkohol in der Schwangerschaft
Trinkt eine schwangere Frau Alkohol, „trinkt“ das Kind unvermeidbar mit, da der Alkohol durch die Nabelschnur in den Blutkreislauf des Kindes gelangt. Der Abbau dauert zehnmal länger als bei der Mutter, da alkoholabbauende Enzyme fehlen und die Organe sich noch in der Entwicklung befinden.
Der Alkohol greift die Organe und Nerven an. Dies ist in den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft besonders heikel, da sich in dieser Zeit Organe und Gliedmaßen ausbilden.
Frauen, die zwischen der Zeugung und der Feststellung der Schwangerschaft Alkohol zu sich genommen haben, brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass ihr Baby Schäden davon trägt. In dieser allerersten Zeit gilt: Alles oder Nichts. Sollte das Kind Schäden nehmen, wird die Natur mit einer Fehlgeburt eingreifen.
Fetales Alkoholsyndrom
Jede Schwangere die trinkt riskiert eine Frühgeburt. Des Weiteren können Hirnschäden, Entwicklungsstörungen und körperliche Behinderungen folgen.
Als fetales Alkoholsyndrom bezeichnet man alle Schädigungen, die das ungeborene Kind durch den Alkoholkonsum der Mutter davon trägt.
Die Liste der Symptome ist lang. Im Folgenden wird nur ein kleiner Ausschnitt beschrieben. *
Körperliche Symptome können u.a. Wachstumsstörungen, Minderentwicklung des Gehirns und Muskelschwäche sein.
Organisch bedingt kann es u.a. zu Hör- und Sehstörungen kommen.
Schäden am Nervensystem können sich u.a. durch eine allgemein eingeschränkte Entwicklung, Konzentrationsschwäche oder Epilepsie äußern.
Zu guter Letzt können Verhaltensauffälligkeiten auftreten, z.B. in Form von Entwicklungsstörungen in der Fein- und Grobmotorik.
Grenzwerte?
Die gibt es nicht. Egal wieviel Alkohol getrunken wird, sei es ein Gläschen Sekt zum Anstoßen oder die Praline mit der Schnapsfüllung, Schäden am Kind durch die Vergiftung mit Alkohol sind nicht auszuschließen. Aus diesen hier genannten Gründen ist ein Nullkonsum anzustreben.
Der deutsche Frauenbund für alkoholfreie Kultur empfiehlt schon vor einer geplanten Schwangerschaft eine grundsätzliche Entscheidung gegen den Alkohol in der Schwangerschaft zu treffen. Bei ungeplanten Schwangerschaften sollte der Alkoholkonsum sofort eingestellt werden. Der Partner, die Familie, Freunde etc. können die werdende Mutter unterstützen, indem sie zumindest in ihrer Gegenwart auf Alkohol verzichten.
Weitere Informationen:
Ich hoffe ich konnte ein bisschen Bewusstsein dafür schaffen warum Alkohol in der Schwangerschaft ein No-Go ist. Wenn Du weitere Informationen brauchst oder Du eine Beratungsstelle suchst, dann kannst Du dich an folgende Adresse wenden:
Telefon zur Suchtvorbeugung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA), Köln: 0221/892031, täglich. www.bzga.de
*Eine vollständige Auflistung der Symptome des fetalen Alkoholsyndroms findest Du z.B. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Fetales_Alkoholsyndrom